Quo vadis MEISSEN?

Die Marke MEISSEN stand bisher für „klassisches Porzellanhandwerk“ (siehe hierzu die Ausführungen in der online Enzyklopädie WIKIPEDIA). Ich schätze, dass dieses „klassische Porzellan“ eher von einem älteren Publikum erworben wird.

Verfolgt man die Presse, soll sich die Marke unter der Leitung des neuen Geschäftsführers, Dr. Christian Kurzke, nun zu einer „führenden Luxusmarke“ entwickeln (vgl. u.a. den online Artikel „Porzellan-Manufaktur Meissen will an die Spitze der Luxusmarken“. In Zukunft wird die Staatliche Porzellanmanufaktur MEISSEN auch „Porzellanfliesen“ und „Porzellanschmuck“ herstellen. Zielgruppe sind nunmehr offensichtlich (auch) jüngere Käuferschichten.

Diese Ausrichtungsänderung spiegelt sich insbesondere auch in der Werbung wieder. Betrachtet man sich beispielsweise die Webseite unter der URL http://www.meissen.com/geschaefte, wirbt die Staatliche Porzellanmanufaktur MEISSEN

Werbung Meissen 2010

Quelle: http://www.meissen.com/geschaefte

dort neuerdings mit einer „hübschen jungen Dame“.

Vor diesem Hintergrund ist anzunehmen, dass die Marke MEISSEN in Zukunft für ein Sammelsammelsurium ganz unterschiedlicher Waren für ganz unterschiedliche Kunden/Kundengruppen stehen wird. Ferner ist anzunehmen, dass zum Produktportfolio dann alles gehören wird, „womit sich Geld verdienen lässt“. Das ein solcher Imagewandel neben den gewünschten Zielen, nämlich der Steigerung des eigenen Umsatzes, auch erhebliche Risiken in Bezug auf die Marke MEISSEN in sich birgt, bedarf keiner näheren Erläuterung. Mann verlässt alte Pfade, was durchaus zur Folge haben könnte, dass die gutbetuchten, in der Regel wohl eher älteren Käufer der Marke MEISSEN nicht weiter Treu bleiben (könnten). Es wird sich zeigen, wie sich die Marke MEISSEN in Zukunft entwickeln wird.

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